S-U

Hmmm! Das Bandfoto spricht schon einmal Bände. Bei TO-MERA handelt es sich um eine Band die im melodischen und melancholischen Metal mit Damenstimme angesiedelt ist. Und das heißt in der Regel nichts Gutes... (Ja Jenny, schlag mich!!!). Aber was mir hier feilgeboten wird, sprengt den Rahmen doch recht eindrucksvoll, denn hier gibt es keine Standardklischees und herzzerreißendes Gejammer, sondern absolut detailverliebte und ausgeklügelte Musik. Verdammt, ich hab immer gesagt, dass die einzig akzeptable Damenstimme in Besitz von Annecke (Ex The Gathering) ist, aber ich muß gestehen, dass mich die Stimme von TO-MERA auch nicht nervt (Frauenwelt! Lest bitte zwischen den Zeilen, „nicht nervt“ ist eine verdeckte Zustimmung!). Was mich an dieser Scheibe sehr fas(t)ziniert (aber auch nur fast, hehe) sind die progressiven Anteile und der Jazzschulterschluss. Eines muß man TO-MERA zugute halten, nämlich dass sie anders klingen und positiv aus dem Groß von Female Fronted Metal Bands herausstechen. Abwechslung wird hier sehr groß geschrieben, was sich auf das Liedgut sehr positiv auswirkt. Allerdings verliert der progressive Touch nach einer bestimmten Zeit auch wieder etwas an Reiß, denn streckenweise driftet die Saitenfraktion für meinen Geschmack etwas zu stark in Proggefilde ab. Nichts desto trotz handelt es sich hier um durchaus starkes Album. Ich kann diese Scheibe folgender Klientel empfehlen: Femal Fronted Metal Bands (als Lektion, was man in Zukunft ändern könnte), Jazzern (weil ziemlich abgefahrene Wechsel vorhanden sind. Das müsst Ihr hören), Metallern die Neuerungen gegenüber recht offen sind. Die Soundqualität ist im übrigen auch ganz weit oben anzusiedeln.