Jetzt wird gedoomt! Die Doom Szene ist derzeit kräftig am boomen (oder besser gesagt am doomen?!), was dafür sorgt, dass Bands wie OPHIS endlich die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie auch verdient haben. Schon mit ihrer Mini CD Nostrae Mortis Signaculum von 2004 haben sie im Untergrund einige Furchen gezogen und jetzt holen sie mit Stream Of Misery zum ganz großen Schlag aus. Mit Godforsaken geht es gleich richtig in die Vollen. Machtvolle Gitarrenwände schieben sich in Slowmotion in die Gehörgänge, begleitet von einem schleppendem Schlagzeug, das minimalistisch, aber äußerst effektiv eingesetzt wird. Gekonnt werden hier Details in Szene gesetzt und Riffs mit sehr eingängigen Leadgitarren unterstützt, während Sänger Phil den Text mit markanten Screams intoniert. Auch wenn es sicher einige Parallelen zu anderen Bands der Szene gibt, haben es OPHIS geschafft, sich einen eigenständigen Stil auf den Leib zu schneidern, der einen hohen Wiedererkennungswert besitzt und tief unter die Haut geht. Weiter geht es mit Beneath Sardonic Skies, ein ebenfalls sehr starkes Stück, das in gelungenen Gitarrenleads gipfelt. Bei dem darauf folgenden Dead Inside kommt auch verstärkt die Doublebass zum Einsatz. Das Drumming steigert sich in der Mitte des Songs gar in Rhythmen, die man durchaus mit Tool vergleichen kann. Mit Pazuzu folgt der, zumindest meiner Meinung nach, beste Song des Albums. Die Leads sind so markant, dass man sie selbst nach drei Tagen noch nicht aus dem Kopf bekommt. Die verbleibenden drei Songs, Dolor Nil Finis, Black Wish und Thy Flesh Consumed sind kompositorisch auf dem gleichen, hohen Niveau. Überhaupt zeigt der ganze Silberling nicht einen Hänger, die Produktion ist absolut hochwertig und versprüht ihren eigenen Charme. Auch hier hat Produzent Jens Ballascke in seinem Third A Studio wieder ganze Arbeit geleistet. Die Klasse der Kompositionen und der saubere Sound rechtfertigen die hohe Bewertung in jeder Hinsicht. Diese CD sei jedem Doomer ans Herz gelegt, denn sie hat das Zeug ein Klassiker zu werden, wenn sie das nicht schon ist.
M-O

- Band: Ophis
- CD Titel: Stream Of Misery
- Genre: Doom Metal
- Veröffentlichungsjahr: 2007
- Titelanzahl: 7
- Bewertung (?/10): 9