Zugegebenermaßen habe ich von Winger noch nie mehr gehört als den Namen. Das ändert sich jetzt aber mit ihrem aktuellen Longplayer „IV“. 1987 gegründet, brachten sie ihr erstes Album „Winger“ 1988 über Atlantic Records heraus und ernteten damit sogleich Platin in den USA.
Jetzt, fast 20 Jahre später liegt Album Nummer vier vor. Was nicht gerade für schnelles Songwriting steht, aber Qualität brauch eben Zeit. Ich würde den Jungs ohne groß nachzudenken dem Stempel Melodic Rock aufdrücken, allerdings mit progressiven Anleihen. Als erster Anspieltip für den geneigten Rockmusikfan sei „Blue Suede Shoes“ empfohlen, welcher durch seinen etwas entrückt klingenden Anfang aufhorchen lässt. Ruhige Akustikgitarren mit leicht wabernden Keyboards lassen kurzzeitig Parallelen zu Tool aufkommen, aber eben nur kurz, denn obwohl Winger für melodische Rock Musik verhältnißmäßig innovativ klingen, sind sie tief im besagtem Genre verwurzelt. Was Titel vom Schlage „M16“ beweisen. Winger klingen allerdings recht modern, wenn man das über Rock überhaupt so sagen kann. Der Sound der Platte hat das Prädikat authentisch verdient, Schwächen sind nicht auszumachen. Mir persönlich sind Winger allerdings etwas zu weich gespült. Man kann ihnen ihre Qualitäten nicht absprechen, aber vom Leder ziehen sie mich nicht. Fans von guter Rockmusik sei diese Scheiblette aber empfohlen.