Wenn man an italienischen Metal denkt, dann fallen einem vielleicht Bands wie Rhapsody (of Fire) und diverse andere Power Metal Bands ein, aber nur der eingefleischte Thrasher weiß auch, dass Italien eine recht exotische, aber interessante Thrash Metal Szene zu bieten hat. Man denke nur an Bands wie Bulldozer und Necrodeath. Und genau aus diesem Dunstkreis stammen auch Vexed.
Die vier Recken um Frontmann Mik wissen durchaus mit ihren Instrumenten umzugehen, was die Italiener schon auf Bühnen zusammen mit Sinister, Impaled Nazzarene, Tankard und anderen Szenegrößen beweisen konnten. Und dennoch sind sie hier in Deutschland kaum jemandem ein Begriff, was sich mit ihrem aktuellen Longplayer „Hellblast Extinction“ hoffentlich bald ändern wird. Vexed sind eindeutig im Thrash Metal der alten Schule verankert und zwar nicht im Stil der Bay Area, sondern in der guten alten deutschen Spielart, vom Schlage alter Sodom, Kreator und Tankard. Damit sollte für jeden klar sein wo der Hammer hängt. Stakatoriffs mit schönem 80er Jahre Stampfbeat und Miks markanter Stimme! Live sind die Jungs jedes Mal eine Messe, aber kommen wir nun zu besagtem Album. Nach dem ziemlich elektronisch gehaltenem Intro geht es sofort los mit „Necrogenesis“, einem schönen klassischen Thrash Kracher mit Jammerhakensolo und allem was ein Old School Song brauch. Die Gitarristen wissen mit schnellem und sauberem Spiel zu überzeugen, die Drums treiben den Beat schön nach vorn und der Bass setzt sich auch gut im Soundgefüge durch, obwohl er zu Zeiten vom Sound her etwas patschig klingt. Hervorzuheben ist im Übrigen die Coversion von Kreators „Pleasure to Kill“, ein echtes Sahnestück. Nach 7 Songs (mit Intro und Outro 9), gibt es dann noch weitere 7 Livesongs, welche größtenteils aus älterem Songmaterial bestehen. Von der soundtechnischen Qualität her unterscheiden sie sich etwas, dennoch gehen allesamt durchaus mit dem Klangprädikat gut durch. Ein kleiner Anspieltip unter den Livenummern ist übrigens der Song „Italian Agressive Attack“. Doch kann ich diese CD nicht bedingungslos in den Himmel heben, denn leider ist die Produktion der CD nicht allzu prall, die Instrumente könnten ruhig etwas differenzierter und druckvoller klingen. Fans von 80er Jahre Sounds werden diese Produktion bestimmt lieben, denn so klang Thrash Metal damals, aber den Freunden von heutigen „Standardsoundanforderungen“ wird die Klangqualität wohl eher nicht zusagen, stört aber nicht, denn das ist aber auch nicht das Klientel von Vexed.. Diese Band ist etwas für Metalheads, die noch wissen, wie klassischer Metal zu klingen hat. Die Platte hat zwar ihre soundtechnischen Problemzonen und vom Songwriting her erreicht es nicht immer die Klasse alter ehrwürdiger Größen wie Sodom und Kreator, aber trotzdem haben Vexed ihre eigenen Hymnen geschaffen, die sich auf keinen Fall vor anderen internationalen Größen zu verstecken brauchen.