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THE GEBRUDER GRIM

 

 

Die GEBRUDER GRIM melden sich, nach "Bamberg Apocalypse" mit einer EP zurück, die den Namen "The Priestess" trägt,. Wir ließen es uns nicht nehmen, Sänger und Gitarrist Berni, hierzu ein paar Fragen zu stellen.

 

MHF: Hey Berni, schön, dass Du die Zeit gefunden hast, dich den Fragen zu stellen. Als Einstieg, erzähl uns doch mal von der Entstehungsgeschichte, rund um THE GEBRUDER GRIM. Schon allein der Name macht hellhörig!


Berni: Ich hatte eine Weile keine Musik mehr gemacht und nach Jahren im Indieschrammel-Rock wieder Riesenlust auf echte Riffs. Erst war ich nicht sicher, ob ich Metalfans unter meinem Musikerspezis finden würde, aber dann hat sich schnell rausgestellt, dass wir im Prinzip alle mit denselben Bands aufgewachsen sind: Maiden, Metallica, Slayer, Anthrax, Sabbath. So hab ich dann mit unserem Schlagzeuger Lutz (alias The Tower) Ende 2010 in Berlin die Gebruder gegründet. Damals noch mit Schminke, weil ich das bei Mercyful Fate/King Diamond immer cool fand, aber die Assoziation mit Black Metal hat uns dann davon abgebracht. Der Bandname ist eigentlich nur aus einer Bierlaune heraus bei der Bandprobe entstanden. Wie's halt immer so ist: Eine Zeitlang hält man die Idee für die Allergrößte, dann denkt man sich „haha, doch gar nicht so lustig,“ und irgendwann ist es halt dann einfach der Bandname, nicht mehr und nicht weniger.


MHF: King Diamond ist natürlich ganz großes Kino und es gibt auch Black Metal Bands die sich wirklich lohnen! Warum war die Schminke also so abschreckend? Die Assoziation die Du ansprichst geht, denke ich mal eher auf die Szene an sich zurück und den, sagen wir mal Ausverkauf bzw. darauf, dass der Black Metal immer militanter und oftmals auch aggressiver wird. Abgesehen von Texten und Musik, gibt es ja in vielen Köpfen das Gleichnis, Black Metal = Rechts.


Berni: Genau, auf eine Szene, deren politische Ausrichtung mir oft nicht geheuer ist, die Musik finde ich stellenweise auch ziemlich gut. Dazu kam, dass die Leute zur Zeit eben immer an Black Metal denken, wenn sie schwarzweiße Schminke sehen und Black Metal sind wir gar nicht. Wir sind eher ein Bastard aus NWOBHM und Stonerkram.


MHF: Die nächste Frage brennt mir schon seit einiger Zeit auf der Seele. Seit ich euer Video zu „King Of The Graves“ gesehen habe, stellt sich mir die Frage: Wer ist dieser MC Fitti?! Nun, nach einiger Zeit habe ich bemerkt, dass er sich zu einer ziemlichen Größe entwickelt hat. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Nich zu vergessen die Frage, wer ist er?


Berni: Haha, meine Lieblingsfrage. Ich habe mit einem befreundeten Kameramann mal einen Trailer für meinen ersten Roman „Mandels Büro“ gedreht und da hat MC Fitti als Statist mitgewirkt. Und weil ich ihn originell fand, hab ich ihn mit ins Video genommen und dabei noch gedacht, ich tue ihm einen Gefallen. Was ich nicht wusste: kurz nach dem Videodreh kam seine Single „30 Grad“ raus und danach wurde er zu einer Art Berühmtheit im deutschen Hip Hop. Letztlich hat er uns den Riesengefallen getan, denn ohne hin hätte das Video sicher nicht so viele Klicks.
MHF: Es ist auch nicht lange her, da hat sich das Besetzungskarussell bei euch gedreht. Wie kam es dazu?


Berni: Das hat sich dauernd gedreht in den letzten Jahren. Wir haben vermutlich ein echtes Bassistenproblem, das hat schon was von Spinal Tap. Unser erster Bassist Sutti (alias Grim) ist ausgestiegen, weil er lieber Gitarre spielt und noch eine andere Band hatte, dann haben wir eine Weile zu zweit gespielt, bis uns Simon (alias The Goat Bishop) vor der Auflösung bewahrt hat. Mit Simon haben wir dann bis Mitte 2013 gespielt, aber irgendwie hat man sich ganz schleichend auseinander gelebt. Ich habe dann meinen alten Bandkollegen Flo aus München gebeten, auszuhelfen, und dann hat er sich in die Gebruder verliebt und die Gebruder in ihn. Den neuen Gitarristen Sebi (alias Ivan Metalac) hab ich über unsere gemeinsamen Iron-Maiden-Wahn kennengelernt. Noch bevor wir die erste Bandprobe hatten, haben wir gewetteifert, wer mehr Songs von der „Powerslave“ nachspielen kann. Eine finale Wertung steht noch aus.


MHF: Kann man davon ausgehen, dass ihr nun komplett seid? Zu wünschen wäre es ja nach diesem Hin und Her, zumal ich der Meinung bin, dass ein festes Bandgefüge der Musik und der Interaktion der Band sehr zum Vorteil gereicht!


Berni: Ja, jetzt sind wir Gott sei Dank komplett. Ich hab auch keine Lust auf die ständigen Neubesetzungen, aber wie immer im Leben muss man halt ein bisschen suchen, bevor der Topf einen guten Deckel findet. Das sieht grade ganz gut aus.


MHF: Neuerdings seid ihr ja nun auch mit zwei Gitarristen ausgestattet. Wie hat sich das Songwriting, hinsichtlich dieser Tatsache verändert? Fluch oder Segen?


Berni: Segen. Da ich ja gleichzeitig singe und Gitarre spiele und dann auch noch soliere, bin ich geistig und körperlich nach einem Auftritt oft völlig am Ende. Jetzt kann ich auch mal während einer Strophe nur singen und Sebi spielen lassen. Und natürlich kann ich als alter Maiden-Maniac endlich mehr zweistimmige Leads komponieren. Sebi ist aber auch ein Glücksfall als Gitarrist, es gibt viele zweite Gitarristen, die machen das Leben in der Band nur komplizierter. Er macht es einfacher.


MHF: Neben der Musik bist Du auch als Schriftsteller tätig. In deinen Büchern wird ja nicht minder ein Augenmerk auf die Musikszene geworfen. Bindest Du in deine Werke Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld mit ein oder ist alles nur Fiktion?


Berni: Ich hab ja lange in der Musikindustrie, u.a. als Journalist, Redakteur und Promoter gearbeitet. Der erste Roman „Mandels Büro“ basiert also schon auch auf meinen Erfahrungen. Der Nachfolger „Black Mandel“ spielt im Black Metal-Milieu, da habe ich ein paar Monate intensiv recherchiert und war auch mal eine Woche in Norwegen. Die Bands im Roman sind natürlich alle fiktiv, die biografischen Zutaten entleihe ich gelegentlich aus dem norwegischen Black Metal der Neunziger. Fans verstehen sicher die eine oder andere Anspielung, allen Anderen wird das Thema und seine psychologischen Grundlagen aber schnell plausibel gemacht.


MFH: Wie sieht es mit der Zukunft von THE GEBRUDER GRIM aus? Was können wir erwarten?


Berni: Jetzt gabs ja grade die „Priestess EP“, um die neue Besetzung publik zu machen. Ab Frühjahr arbeiten wir an neuen Songs und wollen Ende des Jahres unsere zweite Platte nach „Bamberg Apocalypse“ aufnehmen. Dazwischen werden wir mal ein bisschen live spielen, im März im Süden, danach sicher mal im Pott und im Osten. Da wir zum großen Teil in unterschiedlichen Städten wohnen, ehrlichen Berufen nachgehen und teilweise sogar Familie haben, ist das allerdings nicht so leicht mit dem Touren. Aber die Gebruder wird es noch lange geben. Ich zumindest bleib jetzt beim Metal bis ich ins Grab falle.

 

Mehr Infos bekommt ihr hier:

www.gebrudergrim.com

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